„Maßgeschneiderte, innovative, einzigartige Lösungen“ – autsch. So klingt jedes zweite Angebot im Netz. Oft sind Adjektive pure Platzverschwendung und machen Texte (vielleicht auch deine Angebote) austauschbar.
Zeit, das zu ändern!
Aber welche fliegen raus und welche dürfen bleiben?
In diesem Artikel erfährst du alles rund um starke und schwache Adjektive in Marketingtexten. Und du kriegst eine knackige 3‑Schritte-Checkliste, mit der deine Texte sofort klarer und stärker werden.
Das Ergebnis: Worte, die bei deiner Zielgruppe ankommen, statt sie zu langweilen. Ran an die Adjektive – wir misten aus!
Das Adjektiv-Problem: Wenn alle das Gleiche schreiben
Texte brauchen Pep – klar. Aber pack zu viel davon rein, und schlagartig schmeckt alles nach Einheitsbrei. Genauso läuft’s mit Adjektiven: Manchmal geben sie deinem Text genau die richtige Würze, manchmal sind sie so austauschbar wie das Gelaber auf einem Werbekugelschreiber.
Gerade bei Angeboten, Websites oder Social-Media-Posts wird oft die Adjektiv-Kanone ausgepackt: „maßgeschneiderte Lösungen“, „innovative Ideen“, „einzigartige Events“. Hört sich nett an – aber wirkt das noch echt?
Frag dich mal:
Fühlt sich dein Text an wie frisch gekocht? Oder liest er sich wie der Flyer von der letzten IHK-Messe, wo jeder Anbieter „individuelle Beratung“ und „persönlichen Service“ verspricht?
Die Sache ist einfach: Adjektive können deinen Text zum Strahlen bringen. Sie können aber auch alles vernebeln und so plattmachen, dass am Ende keiner mehr checkt, warum er ausgerechnet bei dir kaufen soll.
Die Kernfrage ist:
Weniger Adjektive, aber die richtigen – so werden deine Texte unverwechselbar.
Wie du clever und gezielt mit Adjektiven umgehst, bekommst du jetzt Schritt für Schritt mit – mit Beispielen, die du sofort umsetzen kannst und die sowohl Kopf als auch Bauch überzeugen.
Journalismus vs. Marketing: Wo Adjektive hingehören und wo nicht
Jeder Text hat seinen Job. Und genau da entscheidet sich, wie viele Adjektive wirklich Sinn machen – oder ob sie gleich wieder rausfliegen können.
Journalismus: Fakten first, Gefühle raus
Eine Meldung soll informieren, nicht schönreden oder Stimmung machen. Ein gutes Adjektiv bringt hier echten Mehrwert.
Aber sobald Gefühle, Meinungen oder Bewertungen wie „angesehen“, „problematisch“ oder „unerwartet“ reinkommen, wird der Text schwammig und verliert seine Glaubwürdigkeit.
Ein Beispiel:
- So läuft’s nicht: Der engagierte Bürgermeister hat am sonnigen Montag endlich sein Amt angetreten.
- So geht’s besser: Am Montag hat der neue Bürgermeister sein Amt angetreten.
Klar, „engagiert“ oder „sonnig“ hört sich nett an, bringt dem Leser aber null neue Info. Weg damit.
Marketing: Hier darf’s funkeln – aber clever
Hier willst du Emotionen wecken, Nutzen zeigen und neugierig machen. Adjektive sollen Lust machen, aber auch konkret etwas beschreiben, das ohne sie fehlt. Die Kunst ist, weder ins Werbe-Geschwurbel noch in Allerwelts-Sprüche zu rutschen.
Ein Beispiel:
- Schreib nicht: „Wir bieten flexible, professionelle, vielfältige Dienstleistungen.“
- Schreib lieber: „Mit unserem Aboservice sparst du Zeit und Nerven – und hast den Kopf frei für die wirklich spannenden Projekte.“
Hier tragen „spannend“ und der Gedanke dahinter ein Gefühl rüber, das deiner Zielgruppe wichtig ist. Und sie haben Substanz.
Im Journalismus checkst du jedes Adjektiv auf seinen Nachrichtenwert. Im Marketing nutzt du Adjektive da, wo sie echten Mehrwert bringen – aber lässt das Schmücken um des Effekts willen bleiben.
Die Adjektiv-Fallen: Was deine Texte schwammig macht
Nicht jedes Adjektiv bringt was. Manche blähen Texte nur auf, andere sind pure Zeitverschwendung. Hier die häufigsten Fallen – und warum diese Adjektive wegkönnen.
Spoiler: Die meisten Adjektive sind überflüssig.
Hohle Wörter: Diese Adjektive kannst du sofort streichen
Das sind die Dauerbrenner, die du ständig liest – und die trotzdem nichts sagen. Zum Beispiel: „individuell“, „divers“, „vielseitig“, „einzigartig“. Sollen Eindruck schinden, bleiben aber leer.
Schau mal:
„Wir freuen uns auf Ihre individuelle Anfrage.“ – Jede Anfrage ist schon individuell.
„Die Firma entwickelt diverse Softwareprodukte.“ – Das Wort „diverse“ ist ein reiner Platzhalter.
Verstärker-Adjektive: Meist nur heiße Luft
Wörter wie „entscheidend“, „eindeutig“ oder „wichtig“ sollen betonen – aber oft steckt der Wert eh schon im Hauptwort.
„Zwei entscheidende Voraussetzungen müssen erfüllt sein.“ – Jede Voraussetzung ist grundlegend.
Das Adjektiv kann weg.
So landest du in der Adjektiv-Falle
Gerade wenn’s schnell gehen muss oder Texte unter Zeitdruck entstehen, landen Adjektive manchmal im Satz wie Konfetti nach Karneval: überall, ohne Plan – und das Ergebnis wird weder klar noch stark.
- Lückenfüller: „Leistungsstarke IT-Lösungen für moderne Unternehmen“ – Fast jedes IT-Tool soll leistungsstark sein. Besser: „IT-Lösungen, die dir die Technik vom Hals halten.“
- Das Konfetti-Problem: „Entdecke unsere vielseitigen, individuellen und attraktiven Angebote.“ – Bleibt beliebig. Besser: „Entdecke Angebote, die zu deinem Alltag passen.“
- Doppelt gemoppelt: „Besonders einzigartig“, „wirklich entscheidend“ – einzigartig gibt’s nicht in Abstufungen. Sobald ein Adjektiv nicht gesteigert werden kann oder das Zusatzwort den Satz nur schwerer und schwammiger macht, bitte weg damit.
Lässt sich das Adjektiv streichen, ohne dass inhaltlich was fehlt? Dann weg damit. Adjektive wirken nur, wenn sie präzise gewählt sind. Füllwörter und Floskeln nehmen deinem Text die Klarheit und machen dich austauschbar.
Weniger ist oft mehr. Dein Text gewinnt an Stärke, wenn jedes Wort einen Zweck hat.
So machst du’s richtig: Adjektive, die wirken – statt zu nerven
Jetzt, wo du weißt, welche Adjektive rausfliegen können, wird’s richtig spannend. Denn clever gewählt können Adjektive deinem Text eine ganz eigene Note geben – gerade auf Websites, in deinen Newslettern, Produkttexten oder Ads. Statt sie einfach aneinanderzuketten, setzt du sie als gezielte Highlights ein.
Hier gilt die Regel: Qualität vor Quantität. Ein starkes Adjektiv schlägt zehn schwache.
Powerwörter: Diese Adjektive haben echte Kraft
Starke Adjektive malen ein Bild, zeigen Nutzen oder sprechen echte Gefühle an.
Beispiel einer Fotografin: „Es ist Zeit für ein frisches Shooting!“ Das Wort „frisch“ bringt Aktualität und Leichtigkeit rüber – viel klarer als das Schwammige und oft genutzte „einzigartig“.
Oder eine virtuelle Assistenz, die nicht von „innovativen“ Lösungen labert, sondern „kinderleichte Rechnungsablage“ anbietet – da spürt die Zielgruppe sofort, welche Sorgen ihr abgenommen werden.
Bilder im Kopf: So werden deine Adjektive lebendig
Ein starkes Adjektiv wirkt doppelt, wenn es im Kopf sofort ein Bild malt. Typische Langweiler-Sätze wie „maßgeschneiderte Lösungen“ verschwinden – wirklich hängen bleibend wird’s, wenn du originell formulierst:
Eine Schreinerin spricht von „handgefertigten Einzelstücken für Wohnzimmer zum Wohlfühlen“ statt von „schönen Möbeln“.
Ein Coach verspricht „klare Schritte für entspannte Entscheidungen“ statt „innovativer Methoden“.
Eine Marketingberaterin sorgt für „sichtbares Wachstum, damit du nicht mehr übersehen wirst“, statt „digitaler Lösungen“.
Originelle Wortpaare statt ausgelutschter Floskeln
Wenn du Adjektive nutzt, dann so, dass sie auffallen – nicht, weil sie laut sind, sondern weil sie anders sind.
Statt „Kompetente, individuelle Steuerberatung“ schreibst du: „Durchblick für deinen Papierkram – und ein ruhiges Gewissen am Monatsende.“
Verben bringen Leben: Manchmal ist kein Adjektiv das beste Adjektiv
Manchmal ist das beste Adjektiv gar keins. Richtig Schwung kommt oft erst mit dem passenden Verb. Ein starkes Verb ersetzt das Adjektiv nicht nur, es macht den Inhalt aktiver.
Statt: „Die schnelle Lieferung beeindruckt.“ Besser: „Die Lieferung kam an und überraschte.“
Statt: „Der nachhaltige Ansatz überzeugt.“ Besser: „Mit unserem Ansatz sparen Unternehmen jedes Jahr Papier und Geld.“
Geh durch deinen Text und check, ob ein Adjektiv durch ein starkes Verb ersetzt werden kann. Oft wird der Text dadurch energiegeladener und bleibt eher hängen.
Adjektive entfalten ihre volle Power, wenn sie echte Bilder malen, unverwechselbar sind und den Alltag deiner Zielgruppe treffen. Lieber ein kreatives Adjektiv pro Seite als zehn leere.
3-Schritte-Check: So erkennst du gute und schlechte Adjektive
Bevor du deinen Text rausschickst, wirf einen schnellen Blick auf jedes Adjektiv. Mit ein paar einfachen Fragen und Tricks trennt sich die Spreu vom Weizen – und dein Text gewinnt an Klarheit.
Diese 3 Schritte bringen dich auf den Punkt:
Schritt 1: Weg oder dableiben?
Frag dich: Wenn ich das Adjektiv streiche – fehlt wirklich eine wichtige Info oder bleibt die Aussage gleich?
Beispiel: „Wir entwickeln flexible Software.“
Heißt es ohne „flexible“ immer noch das Gleiche? Meistens ja – dann kann’s weg.
Schritt 2: Weniger ist mehr
Mehr als ein Adjektiv pro Satz brauchst du selten. Konzentrier dich auf die Stelle mit dem meisten Effekt.
Frag dich: Würde meine Aussage durch ein anderes, stärkeres Adjektiv besser wirken? Tausche Mutloses gegen Kraftvolles aus.
Beispiel: Statt „zahlreiche spannende Möglichkeiten“ schreib lieber „eine handfeste Lösung, mit der du Zeit sparst“.
Schritt 3: Der Bühnen-Test
Lies deinen Text laut – jedes Adjektiv, das unbegründet im Satz rumsteht oder nur für mehr Nachdruck sorgen soll, fliegt raus.
Teste dich selbst: Stell dir vor, du stehst auf einer Bühne und trägst vor: Kommt das Adjektiv auf den Punkt – oder kann es weg, ohne dass was fehlt?
Schreib dir das am besten gleich auf ein Post-it:
Adjektive sind das Gewürz im Text – mit Plan eingesetzt, machen sie Lust aufs Lesen. Wer damit übertreibt, serviert Kitsch und Einheitsbrei.
Klartext statt Blabla: Deine Texte werden endlich stark
Adjektive sind wie das Salz in der Suppe: Ohne geht’s langweilig zu, zu viel versalzt alles. Nutzt du sie gezielt, hebst du dich sofort von all den „maßgeschneiderten“, „innovativen“ und „individuellen“ Angeboten ab, die sonst durchs Netz geistern.
Das ist der Punkt: Weniger Adjektive, aber die richtigen – so werden deine Texte unverwechselbar – oft sogar noch knackiger und on point.
Deine Leser merken sofort, wenn ein Text klar und auf den Punkt geschrieben ist. Präzise Adjektive helfen, dass deine Botschaft hängen bleibt. Leere Floskeln kannst du getrost in die Tonne kloppen – so wird deine Expertise spürbar.
Deine Kunden wollen spüren, was du machst – nicht, was du denkst, zu sein. Adjektive mit Substanz machen dein Angebot greifbar und sorgen für Vertrauen.
Mein Tipp:
Schnapp dir einen deiner aktuellen Texte und geh mit der Adjektiv-Checkliste Schritt für Schritt durch. Trau dich, Überflüssiges rauszuschmeißen und ein frisches, bildhaftes Wort an den richtigen Stellen einzusetzen. Das Ergebnis: mehr Klarheit, mehr Persönlichkeit, mehr Überzeugungskraft.
Du wirst sehen – das macht nicht nur deine Texte stärker, sondern auch dich als Marke.
Falls du jetzt Lust hast, direkt loszulegen, oder du noch einen Text auf dem Tisch hast, bei dem du nicht weiterkommst: Schick ihn mir mal rüber.
Zusammen bringen wir mehr Klarheit rein – damit du mit starken, echten Worten bei deinen Kunden punktest.
Alles Liebe
Bianca