Vielleicht denkst du: „Ich brauche etwas, das einzigartig ist. Einen USP, den noch niemand hat.“ Und vielleicht suchst du genau deshalb ganz verzweifelt danach. Dieses eine Ding, das dich aus der Masse hebt. Aber mal ehrlich: Wie lange suchst du schon dein sogenanntes Alleinstellungsmerkmal?
Die Wahrheit: Ein USP ist keine radikale Neuerfindung. Es geht nicht darum, einen Markt auf links zu drehen oder etwas völlig Revolutionäres anzubieten oder zu sein. Dein USP liegt viel näher. So nah, dass du ihn vielleicht gar nicht siehst – in dir selbst. Denn was dich einzigartig macht, ist nicht, was du tust – sondern wie du es tust.
In diesem Artikel erfährst du, wie du deinen USP findest – ganz ohne Druck und Vergleiche. Du erfährst, warum er längst in dir steckt und wie du ihn sichtbar machst.
Vom Suchen und Finden des USP – Warum gerade du?
Wenn du das Wort „USP“ hörst – dein einzigartiges Alleinstellungsmerkmal, Unique Selling Proposition –, hast du dann das Gefühl, du brauchst etwas Besonderes, das dich von allen anderen da draußen abhebt?
Vielleicht denkst du: Aber es gibt doch alles schon! Oder: Wie soll ich mich abheben, wenn andere dasselbe oder Ähnliches anbieten?
Das blockiert schon mal ordentlich.
Und dann kommen diese typischen Forderungen der Marketing-Gurus: „Du musst deinen USP definieren. Der Markt ist überfüllt und deshalb musst du aus der Masse herausstechen!“
Das klingt natürlich nachvollziehbar – und doch ist es genau dieser Druck, der dich eher verwirrt – statt Klarheit reinzubringen.
Manche Gurus werfen dir dann im selben Atemzug auch noch die Positionierung um die Ohren. Lass dich nicht kirre machen.
Der Businessplan will aber ausgefüllt werden … Die Website getextet … Oder das Social Media Profil ausgefüllt …
Und so suchen viele weiter … und verkrampfen total.
Kurze Anmerkung noch:
Wir sprechen jetzt hier über das, was alle suchen (in welcher Form und Kombination auch immer): Das, was sie von anderen unterscheidet – sei es bei einem Produkt oder in ihrem ganzen Auftreten und Marketing.
(Selling beim USP trifft dann vielleicht nicht ganz den Nagel auf den Kopf; deswegen nennen es viele auch UVP – Das V steht für Value. Ich mags, aber es ist nicht so geläufig, deswegen bleibe ich hier beim S.)
Was dein Alleinstellungsmerkmal wirklich ist – und warum du es nicht suchen musst
Stell dir einmal eine einfache Frage: Warum gehst du genau zu DEM Friseur, Fotografen oder Trainerin? Ist es wirklich nur, weil sie besonders qualifiziert sind oder einen herausragenden Service bieten? Wohl eher nicht.
Oft ist es das Gefühl, das die Person bei dir auslöst: Du fühlst dich verstanden. Es passt einfach – menschlich. Sie hebt sich für dich ab, weil da eine Verbindung entsteht – etwas, das fachliches Know-how allein nicht erzeugen kann.
Und deine Zielgruppe? Sie spürt, dass deine Art der Zusammenarbeit für sie genau das Richtige ist – nicht, weil du etwas anbietest, sondern weil du sie ganz auf deine Weise erreichst.
Dein USP ist keine Produkteigenschaft oder eine Strategie, die du kopierst
Der wirkliche Grund, warum Menschen dich buchen, hat mit etwas völlig anderem zu tun. Dein USP ist im Kern kein Angebot. Es ist keine Zertifikatsliste und keine technologische Innovation. Es ist kein Extra. Stattdessen ist es der Mix aus:
- Deiner Persönlichkeit.
- Deinen Werten.
- Deiner Haltung in der Zusammenarbeit.
- Deinen persönlichen Geschichten und Perspektiven.
- Und klar: auch deinen Produkten oder Dienstleistungen.
Genau diese Mischung macht dich besonders.
Und das Spannende ist: Deine Kunden entscheiden sich oftmals genau aus diesen Gründen für dich – nicht wegen eines Spezialfeatures deines Angebots.
Na, fallen dir die Alleinstellungsmerkmal-Schuppen schon von den Augen? Richtig: kein Hexenwerk. Gleich erfährst du noch, wo du genau hinschauen kannst.
Aber erst mal noch ein bisl #Klartext.
Warum die Suche nach deinem USP oft frustrierend ist
Sich mit seinem Alleinstellungsmerkmal und seiner Einzigartigkeit zu beschäftigen, ist kein linearer Prozess. Das macht es für viele so schwer.
Vielleicht kennst du dieses Gefühl: Du suchst immer wieder nach dem „einen Ding“, das dich einzigartig macht, vergleichst dich mit anderen und hast das Gefühl, du kommst nicht voran. Sichtbarkeit, ich komme – später.
Die typischen Stolpersteine:
- Du suchst etwas völlig Neues: Du glaubst, dein USP müsste etwas revolutionär Anderes sein, das noch niemand gemacht hat. Du wühlst sich durch Ideen, Möglichkeiten und Beispiele, immer auf der Jagd nach DEM perfekten Merkmal, das sie unersetzlich und einzigartig macht.
- Der Perfektionismus lässt dich hängen bleiben: Du wartest darauf, dass alle Bausteine zusammenpassen, bevor du dich in den Markt traust. Du fixierst dich auf äußerliche Faktoren wie Angebote, Abschlüsse, Zertifikate oder irgendwelche „Tricks“ – dabei spürst du tief im Inneren: Das reicht nicht.
- Du verlierst dich in Vergleichen: Du beobachtest andere in deiner Branche, siehst deren (scheinbare) Makellosigkeit und denkst: „Da komm ich nicht ran oder sogar vorbei. Warum sollte man gerade mich buchen?“
Doof, oder?
Was, wenn dein USP nicht aus dem kommt, was du neu erfinden kannst?
Oder besondere Services bei deinen Produkten oder super-duper-special Ausbildungen?
Deinen USP kunstvoll zu „erfinden“, bringt dich nirgendwo hin.
Deine Einzigartigkeit entsteht nicht aus dem Abheben von anderen, sondern aus dem Hineinleuchten in dein eigenes Selbst. (Lies das gerne nochmal.)
Wollen wir jetzt mal zusammen umschalten? Weg von Vergleichen und Perfektion, hin zum Blick auf das, was dich als Mensch einzigartig macht. Dann los …
Geh auf USP-Entdeckungsreise: Der Blick nach innen
Dein USP ist kein strategisches Konzept und auch keine Kunstfigur, die du dir mit Hochglanzwerbung „zurecht bastelst“.
Im Gegenteil: Er entsteht dort, wo deine Persönlichkeit und deine Werte in Kombination mit deinem Können sichtbar werden.
Um deinen persönlichen Song – deinen einzigartigen Sound – zu erkennen, lohnt sich ein Blick nach innen.
Klarheit über dich ist natürlich immer gut – auch für dein Business, deine Angebote und die Arbeit mit deinen Leuten.
Diese Fragen helfen dir, die richtigen Noten und Instrumente für dein Alleinstellungsmerkmal zu finden:
- Was sagen deine Kunden über dich? Gibt es Sätze oder Feedback, das dir immer wieder begegnet? Es könnte etwa heißen: Ich weiß immer, dass ich bei dir XYZ auch noch bekomme. (XYZ könnte Spaß, Insights, radikale Ehrlichkeit … sein.)
- Welche Werte prägst du beruflich? Vielleicht ist dir Authentizität wichtig oder tiefgehende Beziehungen. Vielleicht stehst du für Mut, Kreativität oder Empathie.
- Warum machst du, was du machst? Was treibt dich dazu an, jeden Tag aufzustehen und genau das zu tun? Gibt es eine Geschichte, die dahintersteckt?
- Was unterscheidet deine Zusammenarbeit von anderen? Vielleicht dein Adlerblick auf alles drumherum, glasklare Kommunikation, spaßige Herangehensweise oder deine gründliche Methodik.
- Wie schreibst du und welche Worte nutzt du? Was ist deine Tonalität und dein Schreibstil? Wie du sprichst oder schreibst, prägt den Eindruck, den du draußen hinterlässt.
- Wie erleben deine Leute die Zusammenarbeit mit dir? Welche Emotionen und welches Gefühl bleiben bei Kunden nach der Arbeit mit dir zurück? Sind sie gestärkt, fröhlich, erleichtert, schöner … ?
- Wie erkenne und sehe ich dich in einer Vielzahl von Angeboten? Deine Farben, dein Branding und die Art, wie du visuell wahrgenommen wirst, erzählen ihre eigene Geschichte.
- Bist du dafür – oder dagegen, obwohl es nicht der Mainstream ist? Oder: Wo fällst du aus dem Rahmen – charmant und professionell (natürlich)? Deine Meinung, Haltung und die Art, wie du diese nach außen zeigst, machen dich nahbar und authentisch.
Noch ein Extra-Tipp:
Frag Kolleginnen, Freunde und Kunden, wie sie dich erleben. Oftmals erkennen andere unsere Strahlkraft und Einzigartigkeit, bevor wir es selbst tun. Du wirst überrascht sein, welche Stärken sie in dir sehen, die für dich selbstverständlich wirken.
Dein USP ist wie ein Song – Ein Ohrwurm. Geeignet für die Dauerschleife.
Jetzt hast du vielleicht viel auf dem Zettel, aber wie soll daraus das eine Ding werden? Der eine Satz?
Und du denkst vielleicht: Ein Alleinstellungsmerkmal? Eigentlich sind es viele Merkmale. Genau.
Stell dir vor, dein USP wäre ein Song. Ein Song, der nicht nur irgendeine Melodie hat, sondern ein echter Ohrwurm – etwas, das bei deinen Kunden hängen bleibt.
Ein Song besteht nicht aus nur aus einer Note, einem Instrument oder einer einzelnen Stimme. Es ist das Zusammenspiel aller Elemente, das ihn einzigartig macht. Die treibenden Drums, die Melodie der Gitarre, die Stimme, der Text, vielleicht ein Hauch Synthie im Hintergrund.
Jeder Part spielt eine Rolle, und zusammen entsteht etwas, das Gänsehaut macht oder in Dauerschleife läuft (ohne zu nerven).
Genauso ist es mit deinem USP: Es ist dein ganz persönlicher Song.
Dein Können, deine Werte, deine Persönlichkeit und die Art, wie du mit anderen arbeitest, sind die verschiedenen „Instrumente“. Erst wenn sie zusammen spielen, ergibt sich dieser besondere Sound, den niemand sonst so hinbekommt wie du.
Dein Song hat etwas, was kein anderer hat:
- Deine Haltung ist vielleicht der Text, der berührt und nachdenklich macht.
- Deine Werte sind wie der Rhythmus, der alles zusammenhält.
- Deine Persönlichkeit ist die Stimme, die deiner Zielgruppe direkt ins Herz singt.
Und genau deshalb können auch ähnliche Angebote nie gleich klingen. Dein Song läuft auf deiner Frequenz – niemand kann ihn kopieren.
Und wie spielst du jetzt deinen einzigartigen Sound?
Wenn du genau hinschaust, ist dein Sound längst da. Du spielst ihn (vielleicht schon unbewusst oder zu leise) – in jedem Gespräch, jedem Projekt und jeder Interaktion mit deinen Kunden. Dein USP ist die authentische Mischung aus allem, was dich ausmacht. Und die überall mitschwingt.
Deine Einzigartigkeit zeigt sich in deinen Texten – auf der Website, Landingpages, Social-Media-Kanälen, im Newsletter – in deinem ganzen Content sogar auf deiner Visitenkarte. Jeder Buchstabe braucht deinen Sound.
Mal angenommen: Dich macht Leichtigkeit, Natürlichkeit und Humor aus. Dann sollten deine Texte nicht klingen, wie eine Bedienungsanleitung oder eine Doktorarbeit. Wahrscheinlich sprichst du so auch nicht (unbewusst).
Und ich gehe noch weiter: Deine Angebote sollten auch nicht wie eine Abiprüfung sein. Rot und Blau als Farben sind dann auch eher wie die Blockflöte, die dein 3-jähriger Neffe spielt. Und bei den Bildern … im Style von Bewerbungsfotos? Passt nicht.
Heißt: Bringe deinen Sound in jede Faser und jeden Content-Schnipsel deines Business ein. Im Subtext, in einzelnen Wörtern, in Farben, deinem Service, deinen Produkten bis zur Kommunikation mit Kunden oder bei Kooperationen.
Was du jetzt tun kannst, um deine Einzigartigkeit zu finden und zu zeigen
Nimm dir die Zeit, die Fragen oben zu beantworten. Reflektiere, was dich antreibt, welche Werte dich stark machen und was deine Kunden an dir lieben.
Deine Melodie ist längst komponiert – du musst sie nur spielen. An den richtigen Orten in deinem Marketing. Und die Menschen, die genau nach deinem Sound suchen, warten bereits darauf.
Denn die, die genau nach dir suchen, brauchen keine gekünstelte Perfektion. Sie suchen authentische Verbindungen. Deinen Sound. Trau dich, ihn zu spielen!
Ob du jetzt noch nach deinem USP suchst oder dein Alleinstellungsmerkmal gefunden hast, aber nicht weißt, wie du es in deinem Marketing genau unterbringst …
Jemand von außen ist oft besser darin, dir zu zeigen, was schon da ist, was lauter oder klarer klingen darf und wo es fehlt – ich mach das. Melde dich gerne bei mir (telefonisch oder als Nachricht)>, damit wir zusammen deinen Sound klingen lassen.
Alles Liebe
Bianca